Nicotopia (2015)

Nicotopia

(prod. von R o b)

das war das letzte mal dass ich mit euch red, – ich schmeiß
mein handy aus dem fenster und briefe weg ohne dass ich sie les,
bei gmail markier ich euch als spam ihr penner,
lieber grab ich wieder höhlen als euch hinterherzurennen,
lieber mach ich wieder feuer, kämpf oder versteck mich einfach,
lieber geh ich an nem bären zugrunde als an netzprovidern,
stromanbietern, babylon, kommt ma klar,
bau ich mir halt mein eignes kleines reich, bombaclaat,
nicotopia, jeder der mich fühlt ist eingeladen,
zweifelsfrei für ne freie zeit nach feierabend,
geteiltes leid im kampf gegen die invasoren von alderaan,
oops, sorry, euch hab ich nich eingeplant,
ich scheiß aufs internet oder bau es mir selbst,
die paar einsen und nulln sind nicht die welt,
nie wieder drück ich auf gefällt mir,
(oh my god, who the hell cares)

du bist gelangweilt? komm noch nicotopia,
du hälst dein leben nicht für echt? komm nach nicotopia,
du hast recht, komm nach nicotopia,
komm nach nicotopia, komm nach nicotopia,

du erwartest mehr, komm nach nicotopia,
dein geld ist weg, komm nach nicotopia,
du willst mehr sex, komm nach nicotopia,
komm nach nicotopia, komm nach nicotopia,

keine feinde, keine große sache,
die summe an kleinigkeiten bringen den kleinen menschen in die klappse,
in nicotopia gibt es keine preisvergleiche,
keine warteschleifen, keine der dinge die dich in den wahnsinn treiben,
kein kleingedrucktes, kein sonderangebot,
kein „wir ham hier noch was für sie“, nix umsonst dazu,
hier hast du frieden vor dem unzweifelsfreien,
und jeder der etwas davon will zerfällt in seine einzelteile,
keine mahnungen, lastschriftrückzahlungen,
rote zahln, jeder nimmt, niemand fragt,
man ackert sein leben lang und doch bleibt spaß zu teuer,
in nicotopia machen wir n lagerfeuer,
da brenn die formulare und verträge,
ausgelegt auf auslegung und probleme,
und wenn ihr dann kurz vorm kollaps, am pleite gehn seid,
schicken wir euch das widerlichste inkassounternehmen auf den hals,
ich hab kein mitleid mit vertretern und vermietern,
mit call center mitarbeitern der hölle ausgeliefert,
diese menschen kenn nix gutes – das gute lernt sie kennen,
kauft sich ne waffe und geht aufn schießstand,
es läuft ne menge falsch, sieh mich als propheten dieses
städtchens, hier wird das leben endlich wieder pflegeleicht,
und wenn du dich vor nem riesen stapel briefen wieder findest,
hörst du ganz leise diese stimme

du bist gelangweilt? komm noch nicotopia,
du hälst dein leben nicht für echt? komm nach nicotopia,
du hast recht, komm nach nicotopia,
komm nach nicotopia, komm nach nicotopia,

du erwartest mehr, komm nach nicotopia,
dein geld ist weg, komm nach nicotopia,
du willst mehr sex, komm nach nicotopia,
komm nach nicotopia, komm nach nicotopia,

Mariannengraben

(Prod. von Luke Janson)

ne ganze weile fühlte ich mich nicht der rede wert,
das magazin war leer man ich hab nachgeladen,
hab große pläne, ab heut gibt es kein gerede mehr,
lieber würd ich aufm mars landen als im mariannengraben,
komm gib die rakete her, weggefährten folgt,
auf meiner 360 grad drehung durch das was vergebens wirkt,
seit schall und rauch trainiert für ne gut gebaute strophe,
für aussicht auf das kaum betonte aussichtslose
mit niveau, nem guten quäntchen flow, teilzeit mieser laune,
am ende des tages mehr facetten als n fliegenauge,
vom liebesaus zu feldern auf denen gelber lotus wächst,
dreh die box auf, nico lauda brennt dir jetzt die ohren weg,
nico störtebecker ich rap ohne mund noch weiter,
die hansestadt im herzen, außerdem den sumpf gemeistert,
halt nicht besonders viel von mir doch mehr als von den meisten,
das mit recht und das werd ich noch beweisen

shit ich brauch ne pause, mir wird heiß man,
diese scheiße brennt wie kippenrauch im auge,
doch bevor ichs schaff auch nur ans aufhörn zu denken,
gibt mir luke mit beats wie diesen übertrieben auf die schnauze,
nimm mein feuerzeug, plopp n bier, entfach ne fackel,
komm mit mir und lass dir zeigen wie mans macht,
themen die dich bewegen, themen ausm echten leben,
komm wir reisen ans ende der nacht,

mein schlaf ist ne katastrophe, liege drei tage wach,
die nächste sorge kommt bestimmt, drei tage wach,
wird es tach hab ich drei neue parts, rap sie ein,
kunst ist unsre ungesunde art zu sagen steh mir bei,
– jede menge kippen und tequila,
wer ist dieser morgen, wer nicht genießt wird ungenießbaaaaaar,
– und bevor du dich versiehst, läuft das
widerhallnd bei deinem dealer, auf deim kiez und al jazeera,
in meinem hirn sind n paar synapsen falsch verkabelt,
echte gefühle zwischen dem rechten fleck und wahnsinn,
die attitüde ist nicht, dass was du machst egal ist,
sondern dass egal ist was du machst, solang es klar geht,
man stellt sich fragen, ohne antwort ist man scheiß allein,
wie „ist das liebe oder nur die angst davor allein zu sein“?
das hier ist n plädoyer für das ungewisse,
für keine ahnung, ist das geil?

ich hoff du hattest bis hier schon spaß,
eyo ich schenk noch ein nach, das eis knistert im glas,
nicolumbus kickt parts, deine seele stampft den
regentanz, dein alter ego raucht wieder gras,
haut sich auf die couch und das wars, is raus für den abend,
ne pause gegens gehabe, das draussen gerade laufend am start is,
du nagst an dem sound dieser tage,
ecken, kanten und wahres das du brauchst um zu atmen,
leute fragen nie „was geht bei dir“, nur „was geht dir heute“,
naja, heut abend schlägt der beat solide zweiundneunzig,
die mitbewohner freun sich, die nachbarschaft dankt,
weil nicopunkt flowt wies kein wasserfall kann,
das talent hab ich auf eis gelegt und geext,
warum sollt ich auf etwas verzichten das mir derart schmeckt,
rotz es aus auf jedem wahnsinn dieser tracks,
schreib den nächsten, ich geh lange nicht ins bett

Ne verrauchte Küche

(Prod. von R o b)

ne verrauchte küche, der morgen naht,
8 leere teller in der spüle, die augen müde,
doch keiner will schlafen, der tisch voll mit leeren flaschen,
jeder art, lautes lachen das die nachbarn hassen lernen,
diskussionen, ausgekotze, liebesbeweis,
das grundgefühl: für immer und dabei nie mehr so frei,
wieviel geschichten sind gespeichert und verbunden mit den menschen
die hier sitzen, die sich kenn und irgendwie gefunden haben,
stellt man diese frage, ist es schnell mit einem vorbei,
denkt man wochen drüber nach, fällt einem immernoch was ein,
doch führen sie zu ner verbundenheit,
die aus leben ein vergnügen macht und aus präsenz träumerei,
das universum hat es gut mit einem gemeint,
die coolsten menschen dieser welt, die besten freunde dieser zeit,
und sollt sie wirklich mal ihr ende finden,
wird man an diese nächte denken und grinsen

jeder wurd auf seine art gebrochen,
verwirrt von dem, was mitte zwanzig alles offen steht,
und was nicht mehr, und selbst wenn man nicht konkret
drüber redet, ist hier der richtige weg genau der den man geht,
geeint respekt vor dem was kommt,
ist es nicht mehr so wie jetzt, sind diese nächte rar gesäät,
dass diese zeit die beste ist, hört man seit man lebt,
von jedem der älter ist, so langsam ahnt man warum,
jeder hat sein leben,
seine macken, seine phasen, manche kann man deutlich sehn,
manche lernt man lieben und manche zu ignoriern,
sie alle form gemeinsam was das mehr als existiert,
es wird geholfen wo geholfen werden kann,
wenn es sowas wie karma gibt, dann häuft man es sich an,
wir bleiben wo wir sind mit nem havanna in der hand,
ey, ich bin gestresst, lass uns chilln und entspann,

und auch wenn alle irgendwann mal gehn,
tausend städte, soviel anderes zu sehn,
uns kann diese zeit keiner nehm

und auch wenn alles irgendwann mal geht,
irgendwas passiert und man sich auseinanderlebt,
uns kann diese zeit keiner nehm

Verliebt

(Prod. von R o b)

nen ganzen sommer war ich krank und allein,
ne gebrandmarkte zeit,
war gelangweilt von allem, n handbreit über meiner halbwertszeit,
das meiste verfallen,
hätt kaum gelaubt, dass ich da raus komm,
kaum, dass ich noch aufgeregt schlafen gehn kann, vor allem nicht dank ner frau,
ich ging dir treppe hoch und mir die luft aus,
heut schlägt mein herz aus meiner brust raus: alles an mir will wieder zu dir,
wieder zum lachen, das du vergessen geglaubt,
gekauert in ner staubigen ecke zum leben erwecktest,
mit deiner power und dem strahlen deiner sätze,
ich glaub ich hab noch keinen menschen so aufrichtig geschätzt,
ich sitz in der bahn, umzingelt von frustrierten fressen
und muss lächeln, möchte lachen mich bedanken, sollt ichs machen,
wüsst ich die adresse: der schönste ort der welt,
zwei zimmer mit balkon, mein strand, mein hotel

ich bin verliebt in ein mädchen,
ich bin verliebt und ich glaube es könnte viel schöner nicht sein

es war kaum noch n streit es war schon krieg,
doch selbst in der scheiße lag ne leichte harmonie,
das meiste war aus prinzip und dem gefühl nicht mehr man selbst zu sein,
doch nichts auf der welt kann man teilen wie verliebt,
man wird verstanden und versteht nen andren menschen,
seine schatten und sein kämpfen,
das krasseste was geht, als hätte universum wahllos glück verteilt,
mehr als man weiß dass man verträgt,
und das is nich mein erstes liebeslied, nein,
doch mein erstes bei dem die liebe gut bei wegkommt,
das soll was heißen, sei es peinlich so zu sein,
dann soll mir peinlichkeit reichen,
dann soll mir das klarer sein,
ich will nichts, außer bei dir mit nichts außer dir zu sein,
ich will nichts, außer bei dir mit nichts außer dir zu sein

Der Sicherheit sei Dank

(Prod. von Nicopunkt)

n junger mann mit nem döner in der hand,
geht entspannt seinen weg entlang, man merkt ihm nix an,
da liegt n typ auf einer bank, er blutet schwer, man kriegt fast angst,
um ihn stehn zwei sicherheitsbeamte ziemlich stramm

der sicherheit sei dank

n paar bekloppte klauen nen flugzeug, fliegen in den tod,
die welt hat drauf gewartet seitdem stellen wir uns doof,
man kennt man deine mails deinen standort und dich nackt,
welcher terrorist ist wert dass man so sich so nen ärger macht,
ferngesteuert fliegen drohnen um unsren planet,
schießen paar raketen, dass ein dorf zugrunde geht,
70 menschen, davon einer der vielleicht etwas gemacht hat
das unsre gottgeweihte macht untergräbt,

der sicherheit sei dank

es gibt zuviel verrückte die gewalt gerne sehn,
aber wir wolln dich schützen und dich alt werden sehn,
was genau wir machen dürfen wir dir nich verraten,
nur dass es dir was bringt, glaub uns einfach blind,
es haut doch ganz gut hin, oder was gabs in letzter zeit,
du wiegst dich in geld und in sicherheit,
wenn mal fast was passiert wär bring wirs groß in die presse,
du lebst in ständiger gefahr, das darfst du nie vergessen,
niemand hört zu wenn du deiner freundin am telefon sagst,
dass du sie liebst, obwohl wir wissen dass du lügst,
oder wo warst du gestern nacht, wer einmal lügt kanns immer tun,
ich an deiner stelle wär vorsichtig was du machst,
was du denkst, was du willst, 2084,
ist n hässliches bild und doch schwachsinn,
niemand hat die absicht dich zu überwachen

der sicherheit sei dank

(nate57 zitat)

Mach was draus II

(Prod. von R o b)

du solltest dein leben planen, was hast du getan,
4 jahre sind vergang, du hast rumgehangen,
du bringst zuende was du anfängst,
ja wahnsinn, glaubst du mit so ner attitüde kann man bei uns landen?
du wolltest das gar nicht? was willst du dann?
was fürn kind stellt sich heute noch so an?
jeder weiß, dass arbeit alles ist, die jugend ist vorbei,
find ne frau, mach n kind, hab für kein von beiden zeit,
mach n job den du liebst, (getuschel) was denn?
sei ruhig man, du musst was aus dir machen,
60 stunden wochen, aber du hast geld gemacht,
damit du n platz in der gesellschaft hast bis zum herzinfarkt,
und wenn dein chef dich abends anruft gehst du ran,
egal wann oder wo du dabei hängst man,
niemand will es wie es ist, doch hat das auch niemand behauptet,
es lässt sich halt nur nicht mehr ändern,
die chinesen sind dir auf der ferse,
die chinesen, schön wärs, jedes land auf der verdammten erde,
wir müssen wachsen und du dabei über dich hinaus,
damit wir weiter wachsen könn und immer weiter wachsen könn
bis wir den boden nicht mehr sehn,
aufhören das große ganze zu verstehn,
und du soviel im kopf und so wenig zeit hast,
bis dir deine fragen vergehn

wer sagte das leben sei umsonst?
mach was draus,
wir geben dir ne große chance,
mach was draus,

wer sagte das leben sei umsonst?
mach was draus,
du kriegst keine zweite chance,

vergiss wer du bist man du musst gerissener sein,
es ist noch kein bmw coupé vom himmel gefallen,
es geht nicht darum nett zu sein und in letzter zeit,
hast du mir eindeutig zu viel schwäche gezeigt,
ohne ellenbogen kommst du nicht weit,
sei nett zu deinem chef, such mit denen unter dir streit,
ohne respekt gibt es hier nicht viel zu holn,
die welt ist kein ort der zauberei,
irgendwann sitzt du selbst dort oben und musst verkaufen könn,
lern zu reden, lern zu schwafeln, lern dich auszukenn,
bringst produkte an den mann von den kaum ein mensch weiß,
dass es sie gibt, aber wo wärn wir ohne details,
du weißt wie es aussieht, den weg
vom mikro- zum millimeter zahnrad nennen wir aufstieg,
hast du zweifel? jeder hat sie, lass sie sein,
du musst nur fleißig sein denn arbeit macht frei,
und wenn du dann in rente gehst und alles hinter dir hast,
sowohl dein glücklichsten als auch den beschissensten tag,
blickst du voll stolz zurück auf das was du geleistet hast,
auch wenn du was es war niemandem mehr begreifbar machst

Clubalude

(Prod. von Afromaniac)

es is jetzt schon ne weile her, n paar jahre vielleicht,
ich fuhr nach prag mit nem entspannten kollegen aus frankreich,
er hatte n paar freunde da gehabt, ich hab von der stadt nich viel gesehn,
außer nem casino in dem ich 50 euro ausgegeben hab,
danach sind wir in club gefahrn,
der club war krass, die wände in elektroschrott verpackt,
das bier billig, wir tranken, priesen die nacht,
und tanzten zum bass, irgendwann konnt ich nich mehr, die andren haben weiter gemacht,
nach ner weile an der bar kam der kollege zu mir,
und sagte die andren seien auf drogen und ob ich auch welche will,
ich zuckte die achseln, er brach ne pille entzwei,
packte das weiße pulver in zwei kippenpapes ein, und pfiff sich eins rein,
spülte mit nem bier nach,
ich tat es ihm gleich und fragte danach was das sei,
verstand die antwort nich und irgendwie wars mir egal,
ging zurück auf die tanzfläche, fühlte mich ziemlich normal,
mit dem unterschied, dass ich 3 stunden später noch da stand,
und wie verrückt tanzte, jede basedrum war das glück,
dass ich sonst kaum fand oder kannte,
ich nahm die leute um mich rum nich mehr wirklich wahr,
doch war mit ihn zusamm enam puls der zeit,
wir warn befreit und eins, irgendwann im club praktisch allein und gingen gemeinsam heim

Dein armes Herz

(prod. von Nicopunkt)

da ist etwas gewachsen in dir,
es ist dauernd, überall, mit ner power wie n knall,
du schaffst es kaum noch ne seite zu lesen ohne abzuschweifen,
kaum noch zu gehn ohne dich zu beeilen,
die konzentration ist n dieselmotor ohne benzin,
leere batterie, der schlüssel steckt oder steckte nie,
wer weiß das schon, was spielt es für ne rolle,
wenn die kunst mit dir allein zu sein dir einfach nicht mehr liegt,
du hast angst – und weißt nichts über sie,
angst davor, dass dieser zirkus vorbei geht, oder nicht,
leben um zu sein scheint dir bei weitem zu primitiv,
du willst etwas erreichen, aber weißt nicht was es ist,
angst davor niemals das zu lernen,
was es braucht, um statt nem halben hemd ein ganzer mann zu werden,
die talente in ne box geschweißt,
zweifel ficken alles und stopfen dein kopf voll eis,

dein armes herz schlägt so schnell wie es kann,
du hoffst dass es keiner erfährt,
die meisten nachtgedanken halten dem morgen nicht stand,
und wie lang sie dir noch hinterher?

dein armes herz hätt ne pause verdient,
doch hat sich bisher nie beschwert,
die meisten nachtgedanken halten dem morgen nicht stand,
doch sind dir diese schon zu lang hinterher,

da ist etwas am wachsen in dir, es hat bis jetzt keinen namen,
aber sich schleichend mit dir eingefahrn,
du würdest schrecklich gerne schlafen, so tief und fest
wie damals, als der simple sinn des lebens noch im lächeln lag,
wie weit weg hat dir der mann im spiegel ausgereicht,
nimmt man das leben schwer wird es auch nicht leicht,
im gegenteil, doch zwischen dir und dieser wahrheit,
steht es, als treuster freund deiner traurigkeit,
es macht krank,- wer bist du,
was willst und was machst du, wer könntest du sein,
welcher deiner schritte zielt nicht darauf ab irgendwem zu gefallen,
doch leider stirbt niemand nicht für sich allein,
was fördert es alles in dir zu tage,
du fühlst dich ungemocht, untergraben, und geschlagen,
n harmloser spruch eines menschen aus deinem umfeld,
wird zu nem lauten lachen über dich und deine visage,

dann gehst du feiern mit drei der besten menschen des planetens,
bist einer von ihnen, kannst dich genießen und vergessen sehn,
betrunken und gut gelaut, die stadt der ort der stunde,
nix geht vor die hunde, außer dem der sich traut,
du gibst getränke aus und kriegst welche ausgegeben,
mittlerweile seid ihr in nem ganzen haufen läden laut gewesen,
ne frau kennen gelernt, kurz getanzt, rumgemacht,
tschüss gesagt, taxifahrt, von grund auf am leben,
der weg am nächsten tag nach haus relativiert,
der kater lässt wissen, dass heute wenig passiert,
erinnerungsfetzen, dickes grinsen in der bahn umringt von menschen,
die ihren grund zum lachen irgendwo vergessen haben,
die nächste nacht praktisch dasselbe, erst n whiskey dann ne party,
insgesamt wird feiern gehn dein meistgeliebtes hobby,
doch jede sonntag nacht liegst du hier,
und plagst dich mit fragen, zweifeln und dir

Egal, ich schweif ab

(Prod. von Luke Janson)

nehm ich mir was vor schreib ich auf nen zettel morgen machen,
und den kram da drunter,
am nächsten tag les ich morgen machen und glaub an wunder,

so bleibt das zimmer von nem rausschmiss verschont,
die meisten meiner leute sind die staubschicht gewohnt,
doch neulich hatt ich n mädchen hier, sie dachte sie wär aufn mond,

wer würds ihr übel nehm, mein größter feind ist ihr zweitbester freund,
tut mir aufrichtig leid, ich hab kein stress gewollt,
kein neid gesucht, nur starten mit ihr,
und rein potenziell war spaß garantiert,

doch rein potenziell hab ich leider versagt,
– egal ich schweif ab,
ich verschiebe die dinge bis diese sich klärn,
oder verschwinden, oder die dinge wiederrum widerlich neue dinge gebärn,
(komm nicht hinterher)

wie geordnet mein leben auch aussieht nach außen,
besteht’s nur aus – pausen.

Nicht mehr

(Prod. von Luke Janson)

ich hol den sprinter ab, perverse uhrzeit, gestern lange wach geblieben,
die halbe nacht geschrieben, gespannt obs es in sich hat,
vor morgen werd ich es nicht lesen, es gibt andre pläne,
nicopunkt und band gehn ne reise anzutreten,
berlin ist freundlich wenn man fährt, die sonne, der verkehr,
als würd es sagen „gute fahrt, komm wieder her“,
6 jungs warten vorm proberaum mit koffern und verstärkern,
man freut sich sich zu sehn, raucht ne kippe und macht scherze,
mein fahrstil etwas eingerostet,
die jungs in der letzten reihe findens nich so witzig, drohn zu kotzen
und ham halt pech, ich bin davon unbetroffen,
rausch durchs land mit kombinat 100 aus den boxen,
da vorn is n schild und auf dem steht,
kein guter ort zum sterben unter nem bild von ner allee,
die reise in den süden von der spree,
kriegen wir bezahlt, am start wies halt geht,
mittlerweile is auch das rauchverbot im auto aufgehoben,
aber anstatt in leeren flaschen landet die asche aufm boden,
jemand sagt, wir müssten nur noch mehr leere flaschen haben,
so kommts zum ersten halt dieser klassenfahrt

tausend dieser bilder sind gemalt, parat, verwahrt, gesichert,
tausend dieser bilder in meinem kopf und ich glaub ich brauch nicht mehr

der erste wirklich warme frühlingstag,
für viele ist angrillen angesagt im görlitzer park,
die euphorie vorm nahenden sommer packt auch mich,
doch ich hab nen andren plan, spaß gewünscht und abgesagt,
letzte woche nen korrekten text geschrieben,
von luke nen beat dafür bekomm, seitdem dauerschleife,
heut in proberaum, zu zweit die zeit genießen,
wir begrüßen uns aufm balkon und rauchen eine,
und ab dafür, kopfhörer auf, das trommelfell tanzt,
rap aus voller kehle, benebelt von worten von mir,
luke mag ne zeile nicht und kritisiert,
ne kippe später steht ne neue da die alles toppen kann,
wir optimiern die drums, ne snare weg, ne kick rein,
bis wir mein beat und rap sind eins,
den leeren astrakasten weggebracht, nen neuen geholt,
den track laut gehört, jetzt ist holland in not,
für musik ist mir kein weg zu weit,
keine lage aussichtslos genug um uninspiriert zu sein,
ich kann nicht anders, es wird immer weiter gehn,
auch wenns nie zum leben reichen wird, reichts mir für mein leben

Berlin bei Nacht

(Prod. von Afromaniac)

berlin bei nacht, mein tor zur welt,
den abend unterwegs gewesen und mich totgestellt,
kein plan warum, ich schätz ich war bloß ich selbst,
sah mich um, mir wars zu dumm, was zu tun für was auch ohne hält,
aufm heimweg sah ich genau und weit und neu,
ich treib durchs leben wie staub, mein alter freund,
meine wege stehn stets für die bequemsten,
ich schreib n album und beweis es euch,
ach was solls, um drei uhr zwanzig is noch lang kein land in sicht,
und ich könnt machen was die andren machen aber das langt mir nicht,
meine 10 besten jahre siehst du mich bei mir selbst verbring,
wozu sollte ich geld verdienen wenn ich damit in der falle sitz,
und ich wankte und verbrannte was ich kannte,
und jetzt dank ich jener zeit, sie geht eh vorbei,
hand im schritt, kondensator mic vor norddeutscher schnauze,
und die zukunft drückt auf stopp

(Maria:)
jeden sonntag abend stell ich mir die frage,
was gibt das leben her?
im vergleich mit vor zwei, drei jahren,
wirkt es ziemlich leer,
der alltag nervt viel zu sehr,
von dem was ich hab, will ich stetig mehr,
doch jedes wort, jedes buch, jeder freund, jeder kuss,
macht das leben lebenswert

nicollegah, ich hab wieder mal nichts zu erzähln, da
ich bis auf die üblichen themen nich so viel erlebt habe,
paar halbgebackne fehler, paar mittelschwere krisen,
seit jeder von ihnen ruhen n paar zeilen ihrn ewigen frieden,
find gehör, und weiß nich wie ich das checken soll,
treffe abends manchmal leute die über meine texte sprechen wolln,
was sie denken bitt ich sie nach 4 diskussion darüber ob meine texte chauvinistisch sein
mir nich mehr unbedingt mitzuteiln,
schwer zu verstehn wie der weg von dieser txt in deine box von statten geht,
er führt sicher nich über plattenläden,
doch noch witziger is wie das in dein ohr dringt, dort etwas bewegt,
ein wenig beistand leistet und dann kacken geht,
nix davon is abzusehn, nix davon is mir zu schade,
versuch nur kind zu bleiben, spiel mit worten wie mit karten,
die meiste zeit leid ich, sehn mich nach farben und passagen,
zweifel bring mich noch in tod, doch schreib ich sie sind begraben,
10 hoch irgendwas atome, schwing grade
in phase irgendwo zwischen melancholie und wahnsinn,
hoffen auf nich mehr als auf sorgenfreie tage
auf der sonnenseite der straße und sonst is alles sahne,
morgens wach ich auf, sehe nich so klar,
im verstopften kopf herrscht n überdruck von 16 bar,
hab nichma gesoffen, doch so läuft es, 23 jahre,
die göttlichkeit getroffen, der teufel macht sie klar,
die schönheit im detail, die kunst sich dinge schönzureden,
sich die blöße geben zu sagen es ist n schönes leben,
ich steh noch hier, parallel zu euch,
doch stets bei mir

Ausgang

(Prod. von Afromaniac)

ich weiß nicht woher der hunger, diese unruhe, in mir kommt. ich sehe etwas, wunderschön wie die welt eben ist, und bin einerseits gefangen von dem bild, ergriffen von gedanken, die mächtiger scheinen, als alles was ich bisher gedacht hab; gucke aber, bevor die gedanken überhaupt eine chance haben sich selbst definieren zu können, weiter, denn woher weiß ich, ob nicht das nächste bild, der nächste baum, der zweite, achte, oder siebenhundertste blickwinkel, einen nicht viel treffenderen gedanken hervor bringen kann?

in meinem kopf spielt sich ein permanentes festival ab. ein festival mit einer scheinbar unendlich großen anzahl an bühnen, auf der jedes einzelne konzert das vorherige um längen toppt.
anstatt die vielzahl an meisterwerken zu genießen, resultiert ein eher bedrückendes gefühl das wohl am besten durch den begriff der unruhe beschrieben ist. das gefühl, bei egal was man macht, oder denkt oder sieht nicht vor der besten bühne zu stehen.

offensichtlich ist das schwachsinn und vorallem wird mir das in solchen momenten der schwäche bewusst, in denen mich die unermessliche schönheit des augenblicks packt.
menschen haben sich einheiten ausgedacht um kräfte, volumina und magnetfeldstärken messen zu können, doch einen augenblick kann man, wenn überhaupt, dann nur an dem messen, was man empfindet. nicht an den schlüssen die man aus ihm zieht und vorallem nicht an dem was von ihm bleibt. –
das heißt es gibt kein gut oder schlecht, kein richtig und falsch. wie dankbar können wir dafür sein. wie schön ist diese welt.

menschen malen bilder und andere hängen sie in museen, wenn sie sie als wertvoll genug erachten. sie verbringen leben damit, diese bilder zu analysieren und sie vielleicht auf ihr eigenes leben anwenden zu könn. es gibt studienfächer die sich nur damit befassen, das gemalte zu interpretieren um schlüsse darauf zu ziehen, was der künstler sich beim malen dieses bildes gedacht hat. vorallem, gibt es menschen, die das auch studieren.
während die schönsten bilder in den galerien der natur hängen. von wem auch immer gezeichnet. nicht zu hinterfragen, nicht zu interpretieren.

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